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Klimakonferenz in Baku: “Bitte keine heiße Luft mehr”

Am Montag beginnt die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku.  Vom 11. bis zum 24. November werden die teilnehmenden Staaten in Aserbaidschan über den Klimawandel diskutieren – KALO beantwortet vier wichtige Fragen rund um das Treffen.

Was sind Klimakonferenzen und worum geht es dabei?

Die Klimaschutzkonferenzen der Vereinten Nationen (UN) finden jährlich in einem wechselnden Austragungsort statt. Die Abgesandten der teilnehmenden Staaten debattieren über den Klimawandel und bemühen sich, verbindliche Zusagen zur Verringerung ihres Ausstoßes an Treibhausgasen zu machen. Die Emissionen entstehen bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Die sogenannten Treibhausgase – darunter Kohlendioxid (CO2) – gelangen in die Erdatmosphäre und befeuern die Erderhitzung.

Bei der Klimakonferenz 2015 in Paris hatten die Teilnehmerstaaten beschlossen, den Anstieg der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, gemessen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit der Jahre 1850 bis 1900. UN-Generalsekretär António Guterres hatte 2019 alle Regierungen aufgefordert, bis spätestens 2050 sämtliche Treibhausgasemissionen einzustellen. Dieser Appell ist nicht bindend, doch die Europäische Union will mit gutem Beispiel vorangehen und strebt an, bis dahin klimaneutral zu sein. Deutschland will das bis 2045 schaffen. 

Gibt es eine Trendwende beim Klimaschutz?

Nein, leider nicht. Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre haben 2023 ihren bisherigen Höchststand erreicht. Das zeigen Berichte der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf und des UN-Klimasekretariats (UN Climate Change). „Wir sind eindeutig nicht auf dem richtigen Weg, um die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad und möglichst bei 1,5 Grad zu begrenzen“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. Laut Umweltbundesamt ist die globale Durchschnittstemperatur von 1880 bis 2023 um mehr als 1,3 Grad Celsius angestiegen.

Was sind die Folgen des Klimawandels?

Der durch den Menschen verursachte Treibhauseffekt verstärkt den Meeresspiegelanstieg. Denn Gletscher schmelzen ab, das Wasser in den Ozeanen dehnt sich aus. Küstenregionen und kleine Inselstaaten sind bedroht. Zudem gibt es in vielen Regionen häufiger extremes Wetter wie Hitzewellen, Dürren, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen wie zuletzt in Spanien. Ganze Landstriche können unbewohnbar werden, Ernteausfälle und Hungerkrisen verschärfen die Situation. 

Wie geht es nun weiter, um Treibhausgase zu verringern?

Weniger Treibhausgasemissionen „in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und Tempo“, fordert Inger Andersen. Die Leiterin des UN-Umweltprogramms (UNEP) sieht dabei die G20-Staaten – mit Ausnahme der Afrikanischen Union – in der Pflicht. Die sogenannte Gruppe der Zwanzig umfasst die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Diese G20-Mitglieder ohne die afrikanischen Länder sind für 77 Prozent der weltweiten Emissionen im Jahr 2023 verantwortlich. Der Ausstieg aus den fossilen Energien müsste daher dringend vorangetrieben werden, fordert die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland.

Die aktuelle Klimapolitik dürfte jedenfalls nicht ausreichen, um die erhoffte Trendwende herbeizuführen. Denn ohne zusätzliche  Maßnahmen und mehr Ambitionen sei ein „katastrophaler Temperaturanstieg“ um 3,1 Grad Celsius möglich, mahnt der UNEP-Bericht unter dem Titel „No more hot air, please“. Bitte keine heiße Luft mehr. Ab Montag ist in Baku mehr gefragt als nur leere Versprechen.

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