Let’s talk about Change and Culture.
Ein Gespräch über Wandel, Kultur und Emotionen
Anknüpfend an den Gastartikel in der Sommerausgabe des Elbblick Magazins von Melanie Döring zum Thema Unternehmenskultur und die drei dazugehörigen Podcast-Folgen möchten wir einen kleinen Einblick in das Culture-Office der KALO bieten. Dafür berichten drei Mitarbeiterinnen des Culture-Office über ihre Arbeit und Erlebnisse. Mit dabei sind Judith Sändig, Kultur & Personalentwicklung, Ute Gottschlich, Transformation & Change und Vera Podlinski, Personalentwicklung & Change.
Let’s start
Bitte führt diesen Satz weiter: Das Culture-Office bei KALO ist…
Ute: …sehr bedeutend für das Verstehen des Unternehmenswandels. KALO entwickelt sich vom tradierten Messdienstleister hin zum Partner für die smarte Energiewende in der Wohnimmobilie. Das bedeutet Veränderung auf allen Ebenen. Der Wandel funktioniert nur mit informierten und motivierten Mitarbeitenden. Und die erreichen wir nicht mit Frontalformaten, sondern u.a. mit außergewöhnlichen Angeboten zum Anfassen. Und solche Angebote entwickeln wir im Culture-Office.
Judith: …wichtig für die Etablierung von passenden Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden, insbesondere der Führungskräfte. Denn denen kommt in Zeiten des Wandels eine bedeutende Rolle zu. Sie sind Multiplikator:innen kleiner und großer Veränderungen und haben entsprechend die Aufgabe, ihren Mitarbeitenden den Sinn des Wandels – für das Team, die bisherige Arbeitsweise, aber auch für jeden einzelnen - zu vermitteln.
Vera: …der Nukleus unserer Werte, der Anker für die Unternehmenskultur und die Brücke zwischen Wandel und Kultur. Wir eröffnen Räume des Austausches und geben Werkzeuge für ein gutes Miteinander und eine offene Dialogkultur an die Hand.
Let’s go deep
Ihr habt „Räume des Austausches“ und „Angebote zum Anfassen“ erwähnt. Was können wir uns darunter vorstellen?
Ute: Da möchte ich gern unseren Fahrstuhldialog nennen, der am Anfang noch eine “Fahrstuhlrede” war, also ein Elevator-Pitch. Entstanden ist die Idee in einem unserer regelmäßigen crossfunktionalen Meetings, zu dem auch Kolleg:innen aus den Bereichen Kommunikation und Unternehmensentwicklung gehören. Wir haben uns gefragt: Wie würden wir unseren Unternehmenswandel auf einer Fahrt im Fahrstuhl erklären? Unser Gebäude hat nur sechs Stockwerke, wir mussten uns entsprechend kurzfassen. Daraus ist dann tatsächlich eine „Fahrstuhlrede“ entstanden, die wir gemeinsam mit Mitgliedern des KALO-Managementteams den Kolleg:innen im Fahrstuhl bzw. vor den Fahrstühlen vorgetragen haben, um hinterher ins Gespräch zu gehen. Schnell war klar: das Ganze muss konkretisiert werden. Und so haben wir die Idee zum aktuellen Format des Fahrstuhldialogs entwickelt.
Vera: Genau, und die Idee haben wir umgesetzt und den Fahrstuhldialog etabliert. Man kann sich das vorstellen wie eine Messeausstellung mit verschiedenen Ausstellungsständen, an denen KALO-Mitarbeitende als jeweilige Expert:innen für ihre Fachthemen erklären, inwiefern sich ein Produkt, eine Dienstleistung oder auch die Arbeitsweise verändert und warum. Die Kolleg:innen können die Veränderungen, z.B. die neuen Produkte, im wahrsten Sinne anfassen. Wir vom Culture-Office organisieren die Fahrstuhldialoge nicht nur, wir sind natürlich auch aktiv dabei. Und da war dann bei mir der Moment, in dem ich dachte, jetzt können die Kolleg:innen tatsächlich etwas mit dem Wandel anfangen.
Judith: Das kann ich bestätigen. Seit den Fahrstuhldialogen kommen Kolleg:innen auf uns zu und sagen, dass sie nun das große Ganze verstanden hätten. Das Beispiel des Fahrstuhldialogs zeigt auch, wie wichtig es ist, in allen Prozessen unsere Werte zu leben. Wir holen die Kolleg:innen auf Augenhöhe ab, versorgen sie mit den wichtigsten Informationen und laden zum Dialog ein. Dass immer einige Mitglieder des Managementteams bei den Fahrstuhldialogen dabei sind, ist wichtig und unterstützt den Stellenwert, den der Unternehmenswandel bei der KALO hat.
Let’s get personal
Was hat euch an eurer Arbeit bisher am meisten berührt, gefreut, überrascht?
Judith: Für mich war die Entstehung der Führungsprinzipien ein schöner und spannender Prozess. Aufbauend auf den vorher definierten Unternehmenswerten haben wir gemeinsam mit den Führungskräften – und das sind rund 70 Personen bei KALO – die Prinzipien entwickelt, die den Führungskräften in ihrem Alltag Orientierung bieten und ihre Rolle schärfen sollen. Wir haben in Kleingruppen gearbeitet und es war sehr interessant, zu sehen, wie unterschiedlich die Herangehensweisen waren, auch wenn das Ziel dasselbe war. Es kam viel positives Feedback und eins wurde allen bewusst: für Kulturarbeit sind wir alle verantwortlich.
Vera: Wir haben danach noch weitere Workshops, sogenannte Follow-Ups, angeboten und dort kam ein Kollege auf mich zu und hatte eigenständig ein Worksheet entworfen, um das eigene Führungsverhalten im Alltag notieren und reflektieren zu können. Das hat mich sehr gefreut. Ein schönes Bespiel dafür, dass Dinge, die wir anregen, von den Kolleg:innen übernommen, gelebt und weiterentwickelt werden.
Ute: Bei all dem, was wir bereits erreicht haben, ist es mir total wichtig, einmal zu erwähnen, wie es war, als ich hier im Jahr 2023 angefangen habe. Ich wurde mit offenen Armen empfangen, es war eine herzliche Stimmung und Werte wurden schon gelebt. Wir müssen zwar vieles verändern, um den Unternehmenswandel erfolgreich vollziehen zu können. Aber es gibt bereits einiges, das wir bewahren sollten. Bewusst auf die guten Dinge zu schauen, hilft – insbesondere in Zeiten der Veränderung.
Let’s finish
Bei all dem, was ihr schon erreicht habt: Was möchtet ihr noch umsetzen?
Vera: Wir haben natürlich noch viel mehr umgesetzt als das, von dem wir eben berichteten. Uns ist aber auch sehr bewusst, dass nicht immer alles perfekt ist und dass einige Kolleg:innen sich noch nicht ausreichend mitgenommen fühlen. Das berücksichtigen wir bei unserer Arbeit. Wichtig ist, dass wir an den Themen Werte und Führung dranbleiben, dass wir unser Handeln regelmäßig reflektieren, gut zuhören und weiterhin offene Dialogformate anbieten.
Judith: Super wichtige Punkte. Insbesondere in unruhigen Zeiten, sei es im Unternehmen oder auch auf der Welt, benötigt der Mensch Vereinbarungen, auf die er sich berufen kann, an denen er sich orientieren kann. Wir im Culture-Office sind überzeugt, dass wertebasierte Führung Sicherheit generieren kann. Und daran arbeiten wir jeden Tag.
Ute: Wandel bedeutet meist auch, dass man sich mehr als einmal reorganisieren muss. Wir im Culture-Office werden die Kolleg:innen dabei selbstverständlich weiterhin begleiten. Wir sind bereits sehr weit gekommen, ich würde sagen, wir sind sprichwörtlich durch die Tür. Nun können wir gemeinsam die Zukunft gestalten.
Das Gespräch führte Lena Fritschle, Referentin für Verbände & Medien, KALO.
Dieses Interview ist in der Winterausgabe 2024 des Elbblick Magazins erschienen