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Studie prognostiziert immense Kosten durch den Klimawandel

Nicht nur in Süddeutschland haben Hochwasser und Überschwemmungen im Juni schwere Schäden verursacht. Auch in vielen anderen Weltregionen nehmen Wetterextreme wie Starkregen, Hitze und Dürren zu. 

Eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK) schätzt, dass direkte Klimawandeleffekte wie Ertragsausfälle in Land- und Forstwirtschaft, Gebäudeschäden und zerstörte Infrastruktur, Beeinträchtigung von Industrie und Handel sowie Belastungen des Gesundheitssystems sich künftig deutlich auf unseren Wohlstand auswirken werden.

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf könnte durch den Klimawandel bis zum Jahr 2049 um 19 Prozent niedriger ausfallen im Vergleich zu einem Szenario ohne Schäden und Kosten. Das entspräche einem Einkommensverlust von etwa 38 Billionen US-Dollar. Nur schwer beziffern ließen sich die Folgekosten durch den Verlust der Artenvielfalt und die Beeinträchtigung des Ökosystems. 

Afrika und Südostasien am stärksten betroffen

Am höchsten dürften die Kosten in Afrika und Südostasien ausfallen. Hier erwartet die Studie Schäden in Höhe von bis zu 22 Prozent des jährlichen Pro-Kopf-Einkommens im Jahr 2049. In Nordamerika und Europa könnte die BIP-Reduktion jeweils elf Prozent erreichen. 

Insgesamt ergibt sich ein Bild wie schon aus anderen Prognosen: In Ländern mit bisher geringen Emissionen und Regionen mit derzeit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen fallen die Schäden des Treibhauseffektes besonders hoch aus. Eine Ursache sind laut den Forschenden die unterschiedlichen klimatischen Ausgangsbedingungen der einzelnen Weltregionen.

Klimaschutz verringert zukünftige Kosten

Die Studie der PIK-Forschenden weist darauf hin, dass sich die geschätzten Kosten bis zum Jahr 2049 aus den bisherigen Emissionen ergeben. Gelingt es nicht, den CO2-Ausstoß zu verringern, dürften die wirtschaftlichen Kosten bis zum Jahr 2100 deutlich über die Schäden bis Mitte des Jahrhunderts hinausgehen. Investitionen in ambitionierten Klimaschutz blieben daher eine notwendige Voraussetzung, um die materiellen und immateriellen Schäden des Klimawandels zu begrenzen.

Für ihre Analyse haben die Forschenden Daten der vergangenen 40 Jahre aus etwa 1.600 Regionen in 83 Ländern ausgewertet. Zunächst schätzten sie den Effekt bisheriger regionaler Klimaveränderungen auf das lokale Einkommen. Im zweiten Schritt berechneten sie die zu erwartenden Auswirkungen in den kommenden Jahren.