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Wärmewende im Immobilienbestand – „Erneuerbare Energien reichen nicht“

Mit ihrer „chaotischen Kommunikation“ beim Gebäudeenergiegesetz habe die Bundesregierung die Bürger:innen stark verunsichert, kritisierte am Montag (8. April) Dr. Kai Warnecke in Berlin auf dem Forum für Zukunftsenergien. Der Präsident des Verbandes „Haus und Grund“ warnte zugleich davor, die Gebäudeeigentümer:innen beim Heizungstausch nicht finanziell zu überfordern.

Ein Großteil der Wohngebäude in Deutschland – laut Kai Warnecke 94 Prozent – gehöre privaten Einzeleigentümer:innen. Diese seien schlecht über die geplante Energiewende informiert und unter Zeitdruck gesetzt worden. Die Folge der politischen Debatte: Viele hätten im vergangenen Jahr in ihrer Unsicherheit lieber neue Ölheizungen anstatt Anlagen der erneuerbaren Energien eingebaut. Kai Warnecke erinnerte zudem daran, dass nicht nur Eigentümer:innen einen Heizungstausch sowie die energetische Sanierung zu stemmen hätten. „Auch Mieter müssen zahlen. Das ist Teil der Wärmewende.“

Verunsicherung bei den Gebäudeeigentümer:innen

Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) sprach von einer kontraproduktiven Verunsicherung, die zu weniger Investitionen führe. Außerdem seien höhere Sanierungszahlen im Gebäudebestand finanziell schlicht nicht umsetzbar.

„Wie kriegen wir das also hin?“, fragte Moderator Dr. Sebastian Bolay von der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Der Gebäudebestand solle bis 2045 klimaneutral werden, gleichzeitig müssten Wohnungen bezahlbar bleiben. Der Bundestagsabgeordnete Rainer Semet (FDP) plädierte dafür, offen zu sagen, dass die Politik nicht alle soziale Härten werde abfedern können.

Energieeffizienz, serielle Sanierung und digitale Lösungen

„Werkstatt Wärmewende – Worauf muss sich der Immobilienstand einstellen?“, lautete der Titel der Veranstaltung. Dr. Volker Hoppenbrock, Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), machte deutlich, dass aufgrund steigender Zertifikatspreise im Europäischen Emissionshandel kein Weg daran vorbeiführe, zukünftig mehr in Gebäude zu investieren: „Erneuerbare Energien reichen nicht.“ Auch mehr Energieeffizienz, serielle Sanierung und digitale Lösungen würden gebraucht, um den Klimaschutz voranzutreiben.

Ähnlich argumentierte Gert-Dieter Krieger, stellvertretender Geschäftsführer beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die Großwärmepumpe bezeichnete er als „Schlüsseltechnologie“ für die Wärmewende, wobei aber auch intelligente Vernetzung und Smart Metering im Gebäudesektor eine zentrale Rolle spielen würden. Viele dieser technologischen Ansätze bestünden bereits. „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ Mehr Pragmatismus sei gefragt.

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