VDIV-Forum in Weimar: Künstliche Intelligenz schafft Freiräume
Mutig Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen und digital zu denken – dazu riefen die Referierenden auf dem „Forum Zukunft“ am 6. und 7. März in Weimar die teilnehmenden Immobilienverwalter:innen auf.
„KI setzt Ressourcen frei und kann helfen, das Fachkräfteproblem zu lösen“, erklärte Martin Kaßler, Geschäftsführer des Verbands der Immobilienverwalter Deutschlands (VDIV), vor den zahlreichen Gästen im Congress Centrum Weimarhalle auf dem „Forum Zukunft“.
Schon jetzt hätten ein knappes Viertel aller Befragten einer verbandsinternen Umfrage angegeben, dass sie KI in der Praxis anwenden: An erster Stelle automatisiere KI die Mieterkommunikation, unterstütze die Objektbeschreibung bei Inseraten und erstelle Inhalte für die sozialen Netzwerke.
Rund 85 Prozent der befragten Immobilienverwalter:innen hätten mit Künstlicher Intelligenz positive oder überwiegend positive Erfahrungen gemacht, so Martin Kaßler, der allerdings auch nicht die Hürden verschwieg. Neue Anwendungen in bestehende Systeme zu integrieren bezeichneten 63 Prozent der nutzenden Unternehmen als eine Herausforderung, gefolgt von technischen Fragestellungen.
"Nicht mehr in Papier denken"
Mutig diesen Schritt zu wagen forderte Ingo Wagner. Objektordnerwände und Flure vollgestellt mit Hängeregisterschränken – das müsse aufhören. „Wir sollten nicht mehr in Papier denken, sondern digital“, appellierte der Geschäftsführer von derdigitaleverwalter.de. Robin Dümpert von Frank Immobilien-Management gab zu bedenken, dass nur die Verwaltung zukünftig erfolgreich sei, die nachhaltig wirtschafte.
Auf dem zweitägigen Forum ging es aber nicht nur um Künstliche Intelligenz. Der Politikberater Dr. Paul Kowitz thematisierte das „Regulierungsdickicht“ aus Berlin und Brüssel, mit dem sich die Branche auseinandersetzen müsse. Als Beispiele nannte er das Gebäudeenergiegesetz sowie die EU-Richtlinie über die Energieeffizienz von Gebäuden. Zukünftig würden die Bereiche Immobilien und Energie stärker miteinander verschmelzen und sollten zusammengedacht werden.
Mehr als zwei Dutzend Aussteller präsentierten ihre Anwendungen und Lösungen für die Wohnungswirtschaft, dabei war auch KALO mit einem Stand. Der spannende Austausch hätte auch Johann Wolfgang von Goethe gefallen, der in Weimar lebte und von dem die Lebensweisheit überliefert ist: „Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.“