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WohnZukunftsTag 2024: Klimaneutralität ganzheitlich denken

Viele Wege führen nach Rom und viele Pfade zur Treibhausgasneutralität im Jahr 2045. So könnte ein Fazit des WohnZukunftsTages am 27.06.2024 lauten, zu dem der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen auf den EUREF-Campus in Berlin geladen hatte. Denn eine einzige Patentlösung in der Wohnungswirtschaft wird es nicht geben.

Wärmedämmung, erneuerbare Energien und Anlagenoptimierung seien richtige Ansätze, reichten aber nicht, erläuterte Dr. Ingrid Vogler. Die Leiterin Energie und Technik beim GdW hatte für das Panel „Dos and Don´ts auf dem Weg zur Klimaneutralität“ ein fiktives Bild über die KI-Anwendung ChatGPT erstellen lassen, wie ein zukünftiges Mehrparteienhaus idealerweise aussehen könnte. Auch eine Gebäudeautomation sowie Smart Home seien notwendig, um Energieeffizienz sicherzustellen und die Betriebsausgaben niedrig zu halten. Denn: Ein modernes Gebäude soll kostengünstig und praktisch für die Mietenden sein. 

Die wichtige Rolle der Bewohnenden unterstrich Dr. Martin Handschuh, Geschäftsführer von eco2nomy. Die Förderung von klimafreundlichem Mieterverhalten und die digitale Betriebsoptimierung stellten relevante Maßnahmen dar für eine Gebäude-Dekarbonisierung. 

Klimastrategie wird wichtiger für Finanzierung

Die Aufgaben für Wohnungsunternehmen dürften somit zunehmen und komplexer werden – so auch der Tenor in einem Panel zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im Januar 2023 trat die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft. Die EU-Richtlinie sieht vor, dass Unternehmen – zeitlich gestaffelt nach Größe und Eigenschaften – einen Bericht zu Standards in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (englische Abkürzung ESG) vorlegen müssen. „ESG-Themen werden Finanzierungsentscheidungen beeinflussen“, erläuterte Christian Gebhardt, Leiter Betriebswirtschaft beim GdW. Bei einer Kreditvergabe für eine Sanierung spiele eine Klimastrategie eine immer wichtigere Rolle.

Und Daten. „Data is key”, sagte Christian Gebhardt. Erst die Sammlung und Aufbereitung von Gebäudedaten würden die Informationsgrundlage für einen Finanzierungsbedarf schaffen. „Wir können nichts managen, was wir nicht auch messen.“

Wie eine Bestandsaufnahme aus der Luft per Drohne erfolgen kann, zeigte ein Startup beim Elevator-Pitch. Angelehnt an die TV-Show „Die Höhle der Löwen“ stellten Unternehmen vor dem Publikum und einer Jury aus Experten ihre Geschäftsideen vor, mit denen sie der Wohnungswirtschaft neue Impulse verleihen wollen. Darunter waren beispielsweise ein Sharing-Dienstleister und ein Anbieter zur Digitalisierung des Heizungskellers.

Nicht auf der Bühne, aber an dem eigenen Stand informierte KALO die Teilnehmenden über smarte Thermostate, mit denen der hydraulische Abgleich umgesetzt und signifikant Heizenergie in Mehrparteienhäusern gespart wird. Über eine App können Bewohnende zudem persönliche Heizpläne für einzelne Räume erstellen. Diese Innovation erfüllt somit die Anforderung an geringinvestive Lösungen, wie sie Dr. Ingrid Vogler zu Beginn des WohnZukunftsTages formuliert hatte: Kostengünstig müssen sie sein, praktisch für die Mietenden und zeitnah in der Umsetzung. 

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